Am Mittwoch, den 10. Juni 2020 wurde die Feuerwehr Pfullingen gegen 05:00 Uhr zu einem Zimmerbrand in einem Einfamilienhaus im Hartweg alarmiert. Die Bewohner meldeten über den Notruf 112 eine starke Rauchentwicklung im Obergeschoss des Gebäudes. Bei einer solchen Meldung wird standardmäßig der sogenannte erweiterte Löschzug mit drei Löschfahrzeugen und einer Drehleiter zur Einsatzstelle entsandt.
Bei Eintreffen der Feuerwehr hatten beide Bewohner das Gebäude bereits verlassen und erwarteten die Einsatzkräfte. Sie teilten mit, dass das Obergeschoss des Wohnhauses stark verraucht sei. Gegenwärtig würden umfangreiche Umbau- und Renovierungsarbeiten durchgeführt, sodass das Gebäude komplett eingerüstet war.
Durch das ersteintreffende Löschfahrzeug wurde von einem Trupp unter Atemschutz sofort ein erstes C-Rohr über die Treppe ins Obergeschoss vorgenommen. Die Drehleiter wurde in Anleiterbereitschaft gebracht und ein Sicherheitstrupp vor dem Gebäude bereitgehalten. Die weitere Erkundung über das Baugerüst ergab, dass sich das Feuer nicht nur auf die Räumlichkeiten im Obergeschoss beschränkte, sondern auch die Fassade auf der Rückseite des Gebäudes betroffen war. Umgehend wurde auch hier über eine Steckleiter ein weiteres Rohr auf das Flachdach vorgenommen. Parallel wurde die Überdruckbelüftung des Gebäudes vorbereitet und so die Ausbreitung des Brandrauchs auf das betroffene Dachgeschoss begrenzt werden.
Durch den Trupp im Innenangriff konnte ein offener Brand festgestellt und rasch abgelöscht werden. Durch den zweiten Trupp wurde das Feuer im Außenbereich zwischenzeitlich ebenfalls soweit abgelöscht, dass ca. 20 Minuten nach der Alarmierung „Feuer schwarz“ gemeldet werden konnte. Die Holzständerkonstruktion des Gebäudes machte jedoch umfangreiche Nachlöscharbeiten erforderlich, um alle Brand- und Glutnester innerhalb der Wärmedämmung vollständig abzulöschen und das Gebäude zu entrauchen. Wasserschäden waren durch den gezielten Einsatz von Löschwasser nur in geringem Maße entstanden, ebenso konnte durch die frühzeitige Überdruckbelüftung der Brandrauch auf die unmittelbar betroffenen Räume im Dachgeschoss eingegrenzt werden. Ein Feuerwehrangehöriger, der im Innenangriff eingesetzt war, musste mit Kreislaufproblemen ambulant an der Einsatzstelle versorgt werden. Durch die Anleiterbereitschaft der Drehleiter konnte er schnell aus dem Gebäude gebracht und an die Kollegen des DRK übergeben werden.
Gegen 07:00 Uhr konnte das letzte Fahrzeug der Feuerwehr die Einsatzstelle verlassen und zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft ins Feuerwehrhaus zurückkehren, sodass der Einsatz um 08:00 Uhr beendet war. Im Laufe des Vormittags wurde die Brandstelle nochmals mit einer Wärmebildkamera kontrolliert.
Im Einsatz: 30 Kräfte mit KdoW 2, ELW 1, LF 20, DLA(K) 23-12, HLF 16, LF 20 KatS und GW-Mess sowie die Kollegen der Polizei und des DRK Pfullingen.
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